Atmen

Mit "Atmen" ist dem Schauspieler Karl Markovics ein ruhiger Debütfilm gelungen, der von der Presse mit Wohlwollen aufgenommen wurde. Ich möchte ihm hier auch zugestehen, dass er seinen Hauptdarsteller Thomas Schubert hervorragend angeleitet hat und seine Regiearbeit auch wirklich bewundernswert ist, allerdings konnte mich Markovics, der den Deutschen vor allem durch seine Rolle des TV-Kommissars Stockinger bekannt ist, mit seinem Drehbuch nicht überzeugen. Die Story ist auf der Subebene sehr tiefgründig und auch bedeutend, allerdings passiert auf der aktiven Ebene zu wenig, um den Film spannend und damit zu einem Vergnügen zu machen. Dramaturgisch ist der Hauptstrang der Geschichte nicht greifbar und Szenen wirken im geschichtlichen Kontext lose aneinander gereiht. Thomas Schubert ist hervorragend besetzt und in Szene gesetzt. Er spielt den am Leben verzweifelnden Häftling unglaublich ergreifen und sein Spiel geht unter die Haut. Er hat tolle Szenen, wie die in der er den Pullover nicht vom Kopf bekommt. Meine Lieblingsszene ist jedoch die, in der Roman in seiner Arbeit durch einen Kollegen Anerkennung bekommt, in dem ihm dieser zeigt, wie Roman sich eine Krawatte binden kann.

Ansonsten besticht der Film vorrangig durch die leisen Momente und grauen Bilder, die sich wunderbar in die triste Geschichte einreihen. In Deutschland startet der Film im Herbst 2011.
Ich werde ihn mir kein zweites Mal ansehen, aber jeder soll bitte selbst urteilen.
Mein Urteil ist mit 4 von 10 Punkten bereits gefällt.
Bildrechte: Thimfilm
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