Das Weihnachtskonzert des Carl-Orff-Gymnasiums, Unterschleissheim

Gestern gab es, nach einer kleinen Pause, mal wieder ein ungewöhnliches Kultur-„Ereignis“. Nach Unterschleißheim hat es mich am gestrigen Abend verschlagen, ins dort ansässige Bürgerhaus.
Dort fand das jährliche Weihnachtskonzert des Carl-Orff-Gymnasiums statt, das auch dieses Mal wieder Eltern, Schüler, Lehrer und viele Ehemalige angelockt hat.
Im ausverkauften Saal des Bürgerhauses begann mit einiger Verzögerung dann die Weihnachtsproduktion. Eingeleitet durch eine sehr schiefe Version von Karel Svobodas Thema aus dem Weihnachtsklassiker „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ kamen die kleinsten Künstler mit Lichtern auf die Bühne. Der Unterstufenchor war bezaubernd in seiner Unbeholfenheit, konnte aber durch Stimme punkten. Leider waren einige Instrumente derart laut, dass sie die kleinen Sänger trotz Mikros übertönten. Besonderes Highlight waren die beiden Instrumentalsolisten, wobei besonders die gefühlvolle Interpretation von Debussys „Clair de Lune“ von Lukas Brinkmann mein Herz berührte.
Eine gelungene Aufheiterung des Geschehens brachte eine von Markus Schmidt umgetextete Version von „Fröhliche Weihnacht überall“, die im Gewand eines Rap-Songs daherkam.
In der Pause war dann eine Erholung, schon allein wegen der Luft, die einer voller Saal produziert, zwingend nötig.
Mit der A-Capella-Band STIMMTZ ging es gleich mit viel Schwung in den zweiten Teil des Programms. Stimmlich konnten alle sechs Mitglieder (Anmerkung der Redaktion: Bislang gibt es keine verfügbaren Bilder, auf denen alle Mitglieder abgebildet sind) überzeugen, obwohl sich der eine oder andere dissonante Ton nicht verbergen ließ. Es hielt sich aber im Rahmen und die drei Songs konnten die Menge in ihrem Bann schlagen. Dem Musiklehrer und Bandmitglied Hans-Peter Dreesbach sei ans Herz gelegt, dass er die Einführung der anderen Bandkollegen nur auf die Namen beschränken sollte, alles andere lenkt sonst zu sehr vom Auftritt ab und wirkt schnell unprofessionell.
Gleich nach dem ersten Highlight folgte mit dem Auftritt der Band PUBLIC IRRITATION sogleich das zweite, noch fulminantere Schmankerl. Mit selbstgeschriebenen Kompositionen, mitreißenden Melodien und einer fabelhaften Sängerin wurden die Zuschauer mitgerissen und sogar noch zu wohltätigen Taten animiert. Beim letzten Song, einer Interpretation von Leonard Cohens Klassiker „Hallelujah“ hatte ich Gänsehaut bis in die Fingerspitzen.
Nach zwei solchen Programmpunkten wirkte der über einige Teile unharmonische Gesang des COG-Chors wie der Schatten zum Licht. Die musikalische Messlatte wieder etwas höher legen, konnten die instrumentalen Stücke des Streichorchesters und der Querflötengruppe.
Den Machern der Show sei ans Herz gelegt, das Instrumentalmusik wunderschön ist, nach zwei gesanglichen Highlights aber leicht langweilig wird. Hätte man die beiden Gastgruppen die COG-Instrumentalisten und Chormitglieder umrahmen lassen, wären wahrscheinlich weniger Gäste nach den beiden Zugpferden gegangen und die anderen hätten weniger mit der sauerstoffbedingten Müdigkeit zu kämpfen gehabt.
Von diesem Abend bleiben mir vor allem STIMMTZ und PUBLIC IRRITATION im Gedächtnis und ich weiß, dass ich auch in den nächsten Jahren beim Weihnachtskonzert dabei sein werde, wenn es wieder solch fabelhafte Gäste geben wird.

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