Rezension: "Paradise Hills"


Kennt ihr das, wenn ein Film optisch einfach atemberaubend ist, aber inhaltlich eher meh? Genau dieses Gefühl hatte ich bei „Paradise Hills“. Ich liebe es, wenn Filme mit einer einzigartigen Ästhetik punkten, wenn Kostüme, Kulissen und Farben so sorgfältig inszeniert sind, dass man sich in eine andere Welt versetzt fühlt. Und rein visuell liefert „Paradise Hills“ genau das: eine märchenhafte Dystopie mit einem Hauch von Fantasy, barocker Opulenz und futuristischen Anklängen. Doch leider bleibt es auch dabei.

Worum geht’s?

Der Film entführt uns auf eine geheimnisvolle Insel, auf der junge Frauen in einem luxuriösen Therapiezentrum untergebracht werden. Die Einrichtung mit dem klangvollen Namen „Paradise Hills“ soll die rebellischen Mädchen zu perfekten Versionen ihrer selbst formen. Das Konzept erinnert an eine Mischung aus elegantem Internat und dystopischer Gehirnwäsche – sehr stilvoll verpackt, versteht sich.


Unsere Hauptfigur Uma (Emma Roberts) findet sich dort wieder, weil ihre Familie sie in eine perfekte, angepasste Gesellschaftsdame verwandeln will. Neben ihr lernen wir weitere junge Frauen kennen, darunter die exzentrische Amarna (Eiza González) und die süße Chloe (Danielle Macdonald). Alle eint das gleiche Schicksal: Sie sollen „umerzogen“ werden. Die scheinbar idyllische Umgebung entpuppt sich jedoch schnell als Gefängnis, und Uma beginnt, die dunklen Geheimnisse von Paradise Hills zu ergründen.

Visuell beeindruckend, inhaltlich eine Enttäuschung

Klingt erstmal nach einer spannenden Prämisse, oder? Eine dystopische Insel, ein geheimnisvolles System, junge Frauen, die sich widersetzen – das alles hätte Potenzial für einen fesselnden, gesellschaftskritischen Film. Doch leider bleibt die Story an der Oberfläche.

Während das Setting und die Kostüme (die absolut fantastisch sind!) eine wunderschöne, fast hypnotische Atmosphäre erzeugen, stolpert der Film über seine eigene schwache Erzählstruktur. Die Dialoge sind platt, die Charaktere oft nur blasse Archetypen, und die Handlung verläuft so vorhersehbar, dass man bereits nach wenigen Minuten ahnt, worauf das Ganze hinausläuft.


Das ist besonders schade, weil sogar erfahrene Darsteller wie Emma Roberts und Milla Jovovich unter der schwachen Schreibe leiden. Sie tun ihr Bestes mit dem Material, das sie haben, aber es fehlt einfach die emotionale Tiefe. Und wenn ein Film mich zwar optisch fesselt, aber emotional komplett kaltlässt, dann ist das für mich immer ein schlechtes Zeichen.

Ein Film für nebenbei

Was bleibt also von „Paradise Hills“? Ganz klar: ein wunderschönes, künstlerisches Erlebnis ohne große Substanz. Ich würde den Film empfehlen, wenn ihr auf opulente Kostüme, surreale Setdesigns und atmosphärische Bilder steht – aber nicht, wenn ihr eine packende Story mit cleveren Dialogen sucht.

Für mich hat sich „Paradise Hills“ letztendlich als perfektes Hintergrundrauschen herausgestellt. Ein Film, den man laufen lassen kann, während man nebenbei auf dem Handy scrollt oder die Nägel lackiert – weil man sowieso nichts verpasst. Und das ist ehrlich gesagt ziemlich schade.

Fazit

„Paradise Hills“ ist wie eine wunderschöne, kunstvoll verzierte Torte, die leider nach nichts schmeckt. Die visuelle Ästhetik ist ein Traum, die Story aber leider ein laues Lüftchen. Für mich war der Film keine Offenbarung, weshalb es nur 3 von 10 Punkten gibt. Ein Film für die Sinne – aber nicht für den Kopf oder das Herz.

Bildrechte: Nostromo Pictures


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