Ich bin frisch verliebt

Bildrechte: Florian "Floo" Weber
Niklas hat die Wolken auf verheerende Art und Weise davon geblasen und nun haben wir Frühling und pünktlich zum Frühling bin ich frisch verliebt. Nein, keine Panik, meinen Freund habe ich noch immer. Frisch verliebt bin ich in ein Künstlerduo, das mein Herz mit ihrer Vorstellung schon immer erwärmt hat und dem Ganzen nun am vergangenen Mittwoch die Krone aufgesetzt hat.
Florian "Floo" Weber und Georg Roters wollen ihrem Publikum im Theater ... und so fort die Hintergründe zu unserem Osterfest näher bringen. Wie? Durch die szenische Lesung zweier Verteidigungsreden und die passende musikalische Untermalung.
Eigentlich logisch, oder? Findet ihr nicht? Fand ich anfangs auch nicht, bis ich dann im Publikum saß und es nach einer kurzen Einführung direkt mit einer musikalischen Ouvertüre los ging, die mich vollkommen begeistert hat. Das emotionale Spiel von Georg Roters bereitet den Weg für die Schauspieltalente von Floo Weber, ohne dabei die Musik in den Hintergrund treten zu lassen. Wenn der Pianist sein Spiel beendet, ist man schon in der Szene gefangen und wird durch das Spiel und die wohl modulierte Stimme von Florian Weber durch eine Welt der Verzweiflung, Wut, des Unverständnisses und der Hoffnung getragen. Die Rede des Judas gut 2.000 Jahre nach seinem vermeintlichen Verrat an Jesus ist starker Tobak und so kommt die kleine Pause zwischen den szenischen Lesungen doch sehr willkommen. Damit diese nicht gar so abrupt kommt, geleitet uns Georg Roters durch sein Klavierspiel langsam wieder in die reale Welt im Theaterraum und bringt uns auch nach der Pause wieder in die richtige emotionale Grundstimmung um dem verwirrten Paragraphenreiter Pontius Pilatus zu begegnen. Sind wir mal ehrlich, was wissen wir alle schon über ihn? Bei den meisten reicht es noch bis zum "Hände in Unschuld waschen", aber was kam danach. Pilatus bringt hier endlich mal die vermeintlichen Fakten auf den Tisch und zeigt auf, wie sehr sich seine Welt durch Jesus und seine Kreuzigung verändert hat. Wieder hervorragend gespielt von Florian Weber.
Das Zusammenspiel dieser beiden Künstler bringt das Herz zum Leuchten und ich bin mir sicher, dass sie noch viele Zuschauer in ihren Bann ziehen werden. Und wer möchte sich aus so einem Bann befreien? Kennt Ihr wen? Ich ja nicht. Deshalb freue ich mich schon auf den nächsten Abend mit Florian Weber auf der Bühne und Georg Roters am Klavier.
Heute Abend und am Samstag gibt es das Stück noch einmal zu bewundern. Natürlich im Theater ... und so fort in der Kurfürstenstraße.

Kommentare