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Copyright: Film House Baš Čelik
Maja Milos' Langfilmdebüt ist zugleich mein erster Film auf dem diesjährigen Filmfest. In diesem Film folgen wir der jungen Jasna auf ihrem Weg durchs Leben. Ihr Vater ist an Krebs erkrankt und ohne eine teure Operation wird er nicht überleben. Ihre Mutter arbeitet sich fast kaputt und Jasna flüchtet sich in die Drogenwelt, weil sie mit der Situation hoffnungslos überfordert ist. Ihr großer Schwarm Djole versorgt sie regelmäßig und über kurz oder lang haben die beiden Sex. Was hart und erniedrigend abläuft, scheint der verzweifelte Ruf zweier junger Menschen nach Aufmerksamkeit. Doch wann zerbricht der Schein von Drogen und Sex?

Trailer http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=nLJy69ir1KA

Zu allererst möchte ich die beiden Hauptdarsteller für ihre kompromisslose Darstellung loben. So etwas sieht man doch selten in dieser Intensität.
Ich bin mir nach dem Film nicht sicher, ob ich ihn mag oder verabscheue. Einige Kollegen haben sogar das Kino verlassen. Die unterwürfigen und herabwürdigenden Szenen in dem Film fand ich zum Kotzen. Da behandelt dich einer wie Scheiße und zum Dank dafür befriedigst du seine Phantasien - echt jetzt? Nee, find ich so gar nicht unterstützenswert und die ewigen Wechsel auf die "Handycam" haben nur genervt. So sehr ich das Gefühl hatte, dass es hier nur ums Provozieren geht, so sehr hat die Regisseurin auch den Weg gefunden, die Darsteller als sympathisch erscheinen zu lassen und dem Sex und der Gewalt zum Trotz, den Zuschauer in den Bann dieser grotesken Coming-of-Age Story zu ziehen.
Am meisten berührt hat mich die Verzweiflung in den Momenten mit Jasnas Familie - diese scheinbare Ohnmacht, die Jasna befällt wenn sie an all die Probleme denkt, die es in ihrer Familie, aber auch in ihrer Generation, ihrem Land gibt. Das war ehrlich, verletzlich und ergreifend.

7 von 10 Punkten für dieses Werk, von dem ich zumindest eine DVD Veröffentlichung erwarte.
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