The Fall - Season 1

Copyright Picture: BBC
Vor kurzem war ich auf der Suche nach einer kurzen TV-Serie - ein kleiner Fix für meine Krimi/Thriller-Sucht. Bei Netflix stieß ich auf das Bild von Gillian Anderson im Promobild für "The Fall". Ich mochte Gillian Anderson seit "Akte X" und besonders in ihrer Rolle in "Hannibal" und ihre Theaterarbeit in "A Streetcar Named Desire" - irgendwie drückte ich dann automatisch "PLAY".
Wer hätte gedacht, dass ich in ein so faszinierendes Katz-und-Maus-Spiel eintauchen würde.
Das Setting in Belfast tat sein Übriges, um mich auf die Seite von "The Fall" zu ziehen. Gleich zu Beginn fahren sie an einem meiner Lieblingsorte in Belfast vorbei - einem alten Gerichtsgebäude (Crumlin Road Courthouse).
Copyright Picture: BBC
In der Serie folgen wir zwei Haupterzählsträngen: Dem des Serienkillers, der von Jamie Dornan ("Fifty Shades of Grey", "Once Upon A Time") dargestellt wird und einen zwischen Abscheu, Mitleid, Unverständnis und Gänsehaut hin und her wirft. Der zweite Strang folgt Detective Super Intendant Stella Gibson, die mit dem Fall betraut wird und als erste auf den Zusammenhang zwischen den einzelnen Fällen stößt. Recht bald kommt sie auch in Verbindung mit der Pathologin Professor Tanya Reed Smith, die von Archie Panjabi dargestellt wird, die ich bereits in "The Good Wife" geliebt habe. Hier ist sie nicht weniger intelligent, aber etwas zugeknöpfter als in der Anwaltsserie.
Copyright Picture: BBC
Die Story in Season 1 ist nicht so ausgeklügelt, wie man es von einer BBC Serie erwarten würde. Allerdings haben Sie auch nur 5 Folgen für die Handlung, die Vorstellung der Charaktere und den Aufbau der Verbindungen gehabt. 
Worum geht es nun? Um einen Serienkiller, der Frauen erwürgt und dann nackt in ihren Häusern zur Schau stellt, nachdem er mit ihnen viel Zeit verbracht hat. So far - so sick, aber sind wir mal ehrlich - da haben wir in Krimis schon Schlimmeres gehört und gesehen.
Faszinierend ist die Darstellung des normalen Lebens des Killers. Seine Frau, seine Kinder, sein Job - manchmal möchte es einem das Herz zerreißen.

Die Serie besticht durch die leisen Töne, durch das Zusammenspiel der Darsteller. Wie so oft hat es BBC geschafft, Schauspieler zu finden, die bis in die kleinste Nebenrolle perfekt besetzt sind. Der Vater eines Opfers, der Polizist mit Selbstmordneigung, die Polizistin mit dem Sinn für Verbrechen, der Polizist mit dunklen Verbindungen, die mausgraue Ehefrau mit dem guten Herzen.
Wenn man all den Nebencharakteren nun auch noch ein wenig mehr Platz zum Atmen gibt, dann könnte die Serie viele Staffeln füllen. Aktuell hat sie drei Staffeln und es wird darüber gerätselt, ob es eine vierte Staffel geben wird oder nicht. Ich persönlich bin nach der ersten Staffel bereit für mehr - kann aber natürlich noch nicht sagen, ob dies auch nach der dritten Staffel noch der Fall sein wird.
Von Detective Super Intendant Stella Gibbons möchte ich mehr, mehr, mehr sehen - die ist ein herrlicher Ermittler mit Spleens und Eigenarten.
Ihre Art, sich als Frau zu behaupten hat mir sehr gut gefallen. Meine liebste Aussage bislang von ihr:
"Man fucks woman. Man-subject, fucks-verb, woman-object. This is pretty normal. Woman fucks man. Woman - subject, man - object. This is what you seem to have problems with."
Classic DSI Gibbons. Fantastisch für solche trockenen Einlagen.
Unbedingt weiter verfolgen.

Wer jetzt starten möchte, den Ermittlungswegen der emanzipierten Schnüfflerin zu folgen, der klicke hier.

Ich mach jetzt meine wohlverdiente Sonnenpause. Feierabend in der Sonne ist doch das Beste.
Copyright Picture: BBC

Kommentare