Rezension: The Northman

Copyright Pictures; Universal Pictures

Wenn im Kino ein Film angekündigt wird, in dem Alexander Skarsgård mitspielt, bin ich schon Monate im Voraus aufgeregt und hippelig. Ja - auch eine Frau mit fast 40 Jahren kann ein Fangirl sein. Allerdings habe ich so auch schon Filme mit ihm gesehen, die mich nicht sonderlich begeistert haben. 
"The Northman" ist für einen Skarsgård-Fan gleich doppelt lustig. Sein Serienname in "True Blood" war Eric Nothman - also könnte man den Film fast als "Prequel" zur HBO Serie verstehen (Spaß! Nur ein Spaß!) und der Film stellt eine Wiedervereinigung mit Nicole Kidman dar, die seine Ehefrau in der Serie "Big Little Lies" gespielt hat. Anders als in dieser Serie, bleibt uns SPOILERALERT der Blick auf sein (angeblich) bestes Stück in "The Northman" jedoch aufgrund einer fantastisch choreographierten Kampfszene verwehrt.

Lasst uns mal in den Film einsteigen. Wir begeben uns in die Wikingerzeit, wo ein junger Wikingerprinz den Tod seines Vaters, des Königs (gespielt von Ethan Hawke), durch die Hand des Onkels miterleben muss und seinem eigenen Tod, den der Königsmörder sodann anordnet nur knapp entgeht. Getreu seinem Wikingerschwur schwört Amleth Rache und es sollen viele Jahre des brutalen Abschlachtens in einer Truppe Berserker folgen, bis ihn eine Hexe/Norne wieder auf seinen schicksalshaften Pfad bringt. Gemeinsam mit einer Sklavin (Anya Taylor-Joy) macht er sich auf den Weg zum neuen Wirkungsbereich seines Onkels - Island. Dort lebt er mit Amleths Mutter (Nicole Kidman), nachdem er vor einem feindlichen König geflohen ist. 
Amleth geht durch viele Prüfungen, die die magische Welt der nordischen Sagen bildstark greifbar macht, um die Liebe seines Lebens und denn Sinn des schicksalhaften Wegs für sich zu entdecken...

Copyright Picture: Universal Pictures

Ich bin ganz ehrlich: Als ich den Trailer gesehen habe, dachte ich "Oh Gott, das wird so schlecht". Als ich aus dem Kino gekommen bin, habe ich direkt einen meiner besten Freunde angerufen, der Filmkritiker und Schauspieler ist, und habe ihm mitgeteilt, dass er diesen Film sehen muss! Es ist wahrscheinlich einer der besten Filme, die ich 2022 überhaupt gesehen habe und das waren schon einige. Alexander Skarsgård ist so authentisch und mitreißend, aber auch verletzlich wie selten zuvor. Und ja, sexy ist der Schwede natürlich auch.
Anya Taylor-Joy ist ätherisch, stark und unterstreicht die Stimmung des Films und balanciert so viel aus. Ihr Spiel ist faszinierend und sie schafft es die erfahrene Nicole Kidman an die Wand zu spielen, von der ich in diesem Film sehr enttäuscht war. Wenn sie zu sehen ist, ist es entweder unberührend oder ein Ausbruch von Over-Acting. Zu schade, weiß ich doch, dass sie es so viel besser kann.
Robert Eggers hat einen Film geschaffen, der ein großes, bildgewaltiges, mystisches, ruhiges, blutiges und erzählerisch starkes Wikinger-Epos geschaffen. Die Materie ist uns in unseren Gefilden fremd und vielleicht finden viele Kollegen den Film deshalb langweilig. Da ich mich im letzten Jahr viel mit der Nordischen Mythen- und Sagenwelt beschäftigt habe, finde ich diese ursprüngliche Hamlet-Version packend und mutig erzählt. Wer den Film als langweilig betrachtet, findet wahrscheinlich auch Shakespeare eher nicht erwähnenswert. 

DANKE für diesen Film. 10 von 10 Punkten.

Copyright Picture: Universal Pictures

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