Zum Abschied von Karl Theodor zu Guttenberg

Heute war es nun soweit, Herr zu Guttenberg ist nicht länger Verteidigungsminister.
Vor ein paar Minuten hat er seinen Hut genommen und ist zurückgetreten.
Die Plagiatsaffäre hat ihm das Genick gebrochen.
Ich sehe dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Lachend, weil es richtig ist, dass er durch seine zum Teil abgeschriebene Doktorarbeit als Verteidigunsminister nicht mehr tragbar ist.
Weinend, weil er als Verteidigunsminister gut angesehen war. Er war beliebt bei den Soldaten und hat als erster VM von einem Krieg in Afghanistan gesprochen. Viele Bürger waren der Meinung, er hätte die Soldaten sofort aus Afghanistan abziehen sollen. Auch hier bin ich für eine differenzierte Sichtweise. Man kann ein Volk nicht einfach wieder allein lassen, wenn noch immer viele revolutionäre (und hier vor allem die gewaltbereiten) Kräfte wirken. Ich persönlich halte es für wichtig, hier den Menschen Werkzeug gegen Gewalt in die Hand zu geben und zwar ohne dass Unterdrückung ein Machtmittel sein muss. Selbstverständlich ist es für unsere Soldaten ein mehr als schwieriges Feld. Ich selbst habe Bekannte, die mir von ihren Erfahrungen in Afghanistan berichtet haben und war sehr schockiert. Der Weg, die Bundeswehrpflicht abzuschaffen war hier ein guter und richtiger Schritt. So sind nur noch freiwillige Berufssoldaten hier im "Heer" und haben damit frei entschieden, sich den möglichen Gefahren auszusetzen.
Es bleibt zu hoffen, dass der neue Verteidigungsminister hier einen guten Kurs fährt.

Die Ansprache fand ich sehr bewegend. Ich glaube schlussendlich ist zu Guttenberg auch nur "einer von uns" und jeder von uns kann nicht ausschließen, dass man einmal etwas Unehrliches tut - auch wenn man immer versucht den ehrlichen und guten Weg zu gehen.
Eine toll geschriebene Rede, die wichtige Punkte noch einmal aufgegriffen hat und in der er selbst auch seine Fehler eingestanden hat.
Bye, bye Karl Theodor! Du hast Fehler gemacht, aber auch Gutes bewirkt. Danke für die gute Arbeit, die Du in Deiner politischen Karriere geleistet hast.

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