Twilight - Breaking Dawn - Part 1

Der große Tag ist da: Bella und Edward geben sich das lang ersehnte Ja-Wort. Dass dies Jacob nicht gefällt ist jedem Zuschauer klar. Nicht nur weil er Bella mag, sondern auch weil sie ihm gegenüber klargestellt hat, dass die Hochzeit Edwards Bedingung ist, bevor dieser sie zu einem Vampir macht.
Bella begreift erst in den Tagen vor ihrer Hochzeit und am Tag der Trauung selbst richtig, dass sie die Menschen, die sie liebt – wie ihre Eltern oder ihre menschlichen Freunde – auf ihrem Weg zum Vampirdasein zurücklassen muss, aber die Liebe zu Edward entschädigt sie für alles und so ist spätestens vor dem Altar jede Sorgenfalte verschwunden.
Auch Jacob lässt sich dann noch auf der Feier blicken, bevor die Frischvermählten zu ihren Flitterwochen vor der Küste von Rio de Janeiro aufbrechen. Dort erleben Mr. Und Mrs. Cullen ihr erstes Mal und verbringen dann eine Zeit voller Liebe in ihrem kleinen Paradies. Doch das Paradies trägt seltsame Früchte. Bella spürt bald, dass sie schwanger ist und das Kind wächst schneller als ein Mensch.
Was genau trägt sie in sich? Ein Menschenkind? Einen Vampir? Einen Hybrid?
Bella und Edward machen sich sofort auf den Weg zurück nach Forks, denn das Kind schwächt Bella zusehends. Während Edward alles daran setzt, um das Kind aus Bellas Leib zu kriegen und so seine Frau zu retten, setzt diese alle Hebel in Bewegung um dieses "Wunderbaby" austragen zu können. Doch wird sie das Überleben?

Als ich hörte, dass "Twilight – Breaking Dawn" in zwei Filme aufgeteilt wird, war ich gelinde gesagt geschockt.
Ich fand das Buch schon schwierig, weil der romantische Aspekt zu sehr in den Vordergrund gerückt wird, bevor die Geschichte dann an Fahrt aufnimmt. Trotzdem habe ich mich damals durchgekämpft. Nun mit der Tatsache konfrontiert zu werden, dass ich mich nun auch durch einen Film kämpfen soll, hat mich nicht gerade mit Vorfreude erfüllt. Trotzdem bin ich in die Vorstellung gegangen, weil ich ja doch ein Vampir-Fan bin und "Twilight" – so viel Negatives auch darüber gesagt wird – nun mal ein Vampirfilm ist. Ich wurde sehr positiv überrascht. Mit Bill Condon haben die Produzenten von "Twilight-Breaking Dawn – Part 1" einen Regisseur gefunden, der der Romantik ausreichend Platz gibt, die Geschichte dann aber spannend vorantreibt.
Er lässt die großen Passagen im Kopf der Werwölfe außen vor und gibt uns nur kurz einen Einblick – trotzdem schafft er es, die Werwolfgeschichte nicht nur nebenbei laufen zu lassen, sondern ihr genau den Raum zu geben, den sie braucht. Danach geht es eigentlich gar nicht so sehr um die Schwangerschaft als vielmehr um die Frage: Welches Unheil wächst da heran? Die Aktionen laufen Schlag auf Schlag und man kann kaum Atem holen zwischen den Ereignissen – das ist aber auch gut so und macht die Story sogar noch spannender.
Positiv zu verzeichnen ist auch, dass sich das Schauspiel der drei Hauptcharaktere verbessert hat. Kristen Stewart als abgemergelte Mutter mit eigener Meinung, Taylor Lautner als rebellierender Werwolf, der endlich erwachsen wird (seine beste Szene ist eine durchaus prägende, die leicht hätte in die Hose gehen können) und Robert Pattinson, der als Ehemann zwar oft nur als Deko in der Geschichte benutzt wird, seine tragenden Szenen aber mit einer sehr viel besseren Intensität rüberbringt, als er dies als "High-School-Schüler" tun konnte.

Das absolute Highlight war für mich Billy Burke – als er in der Rolle von Bellas Vater seiner Tochter beim Heiraten zuschauen musste, hat es mich fast zu Tränen gerührt. Man könnte meinen, er ahnt schon, welches Schicksal Bella ereilen wird und ist nicht nur der Vater, der sein "kleines Mädchen verliert".
Den anderen Nebencharakteren wurde leider nicht genug Platz geboten, um ihr Talent, dass mich bislang immer bei der Stange gehalten hat, zu zeigen. Dies wird aber in Teil 2 der Fall sein, denn dieser konzentriert sich ja weniger auf Bella und Edward, als vielmehr auf den Kampf mit den Volturi, bei dem die jungen Eltern enormen Beistand von anderen Vampiren bekommen.
Ich kann den nächsten Teil jedenfalls kaum mehr erwarten und kann jedem den ersten „Breaking Dawn“-Film ans Herz legen. 8 von 10 Punkten.
Copyright: Concorde Filmverleih GmbH

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