Little Women

Bildrechte: Sony Pictures Germany
Eine meiner liebsten "neuen" Traditionen in diesem Jahr ist das Morgenkino mit meinen Freunden bzw. meinem guten Freund Maxi im Traditionskino "Cinema" hier in München. So startet der Tag schon mit einer Reise in die Welt der Phantasie. Am vergangenen Wochenende besuchte ich eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten: Die Neuverfilmung von "Little Women" von der Erfolgsregisseurin Greta Gerwig.
Ich habe das gleichnamige Buch von Louisa May Alcott verschlungen, als ich ein kleines Mädchen war und es immer wieder gelesen - ähnlich wie die Buchreihe um den deutschen "Trotzkopf". Wenn Ihr euch jetzt noch fragt, warum ich oft so stur bin? Meine Heldin der Kindheit war nicht Pippi Langstrumpf, sondern Jo March und Ilse Macket. Wäre ich deutlich später geboren, wäre es wohl Katniss Everdeen geworden. Es waren schon in frühester Kindheit die weiblichen Figuren mit starkem Charakter, die mich fasziniert haben.
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Hier schlüpft nun Saoirse Ronan in die Rolle meiner Heldin Jo March. Der eigensinnigen zweiten Tochter aus dem Hause March. Die Geschichte spielt in Concorde in den USA zur Zeit des Sezessionskriegs. Vater March hat sich zum Dienst für den Norden gemeldet und seine Frau und die vier Töchter in ihrem Haus zurück gelassen. Wir beobachten im Film nun die Entwicklung von vier sehr unterschiedlichen jungen Frauen. Jede mit ihren eigenen Wünschen und Träumen - erzogen mit Liebe und Respekt und Bescheidenheit. Werte, die damals wichtig waren und es auch heute noch sind. Gemeinsam gehen die Schwestern durch ihr Leben. Sie feiern, sie streiten, sie versöhnen sich, sie helfen einander und auch Schicksalsschläge schweißen sie nur dichter aneinander.
Der Film ist mit viel Liebe und Sorgfalt gemacht worden. Die schauspielerische Leistung ist solide, aber herausstechen tut hier niemand aus dem Ensemble - maximal Timothèe Chalamet, weil seine Schönheit einfach atemberaubend in diesem Film ist. Aber gut ich bin voreingenommen, weil der Charakter von Theodore "Teddy" "Laurie" Lawrence, mir einer der liebsten im Literaturuniversum ist. Die Geschichte der March-Schwestern war damals wie heute eine wichtige, weil sie durchweg starke Frauen unterstützte. Die Autorin war so eine Vorbildfrau-überlegt einmal, wie schwierig es sein musste zur damaligen Zeit eine Geschichte auf den Markt zu bringen, in der die Frauengestalten die Männer in den Schatten stellen. In der Frauen Träumen haben durften und diese auch gegen die Konventionen leben konnten. Dass es sowas in der Geschichte der Welt immer wieder gab ist klar.
Aber ist es nicht schön, dass ein Jugendbuch noch heute fasziniert und auch die Erwachsenenwelt wieder zum Denken anregt?

Meine Empfehlung: Unbedingt ansehen. Ein feministischer Film in einem sehr historisch-konventionellen Setting. Sehenswert auf jeder Ebene.
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