Sunday Thoughts

Bildrechte: Lionsgate 
Auch wenn ich heute schon einen Film gesehen habe, konnte ich nicht widerstehen und habe mir "Catching Fire" aus der "Hunger Games" Reihe als Hintergrunduntermalung eingeschaltet. Aber immer wieder regt mich der zweite Teil der Trilogie zum Nachdenken an. Gerade wenn wir Wahl-Saison haben, wie gerade in München der Fall und so viel in der politischen Welt passiert. Die Menschen verlieren ihre humanistische Grundeinstellung. Wo sollen sie sie heute auch herbekommen? In der Schule, in der Familie, auf dem Spielplatz? Mit dem Verlust dieser Grundeinstellung geht eine Verrohung durch die Welt, die ich nicht unterstützen möchte. Keiner von uns ist 24h am Tag perfekt, ausgeglichen, humanistisch und immer politisch korrekt. Aber ihr würdet von mir keine Hass-Kommentare bekommen. Nicht mal diejenigen, die selbst Hass-Kommentare schreiben. Eher stelle ich provokative Fragen, auf die ich dann zwar keine ehrliche Antwort erwarte, aber bei denen mich die Antworten wirklich interessieren würden. Die großen und kleinen Themen der Welt, kann man nur in der Diskussion miteinander lösen und nur dann, wenn man offen und konstruktiv an die Themen geht. Ich selbst erwische mich auch immer wieder dabei, dass ich nicht die beste Version von mir bin und manchmal einfach eher die Jo March bin, die zu schnell nach vorne rennt, ohne über Konsequenzen nachzudenken. Aber ich kann eine Sache über mich sagen: Ich habe meine Grundwerte und für die trete ich ein - auch wenn ich mir manchmal wünschte, ich hätte in einigen Punkten sanfter reagiert, würde ich doch an den Grundhandlungen nichts ändern, weil sie immer meinen Grundwerten und Überzeugungen entsprochen haben.
Wenn ich mich heute in der Welt umsehe, habe ich Angst. Ich habe Angst, dass eine Dystopie über Gier und die Teilung einer Gesellschaft, die Suzanne Collins in teils sehr bunten Farben und stark überzeichnet geschildert hat, nicht mehr nur eine schwarz gezeichnete Zukunftsvision ist, sondern etwas, auf das nicht nur wir in Deutschland, sondern wir als Weltgesellschaft zulaufen.
Jeder redet über den Klimawandel und was wir tun können - und das ist EXTREM-Wichtig! Aber genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger ist der Umgang, den wir miteinander haben. Für wen wollen wir unsere Welt retten? Die Erde selbst rettet sich schon selbst - zur Not, indem sie die Menschen (und damit ihre Peiniger - ein extremer aber zutreffender Begriff) ausrottet. Aber für wen wollen wir die Welt retten? Doch wohl für uns Menschen. Für die Menschen, die nach uns kommen. Aber warum sollten uns diese wichtiger sein, als die Personen, die momentan mit uns die Welt teilen? Die Klassenunterschiede, die es in der Geschichte immer wieder als Thema gibt, sind lange nicht besiegt. Wir mögen es nicht so stark leben, wie im Mittelalter - aber wir leben es noch immer. Jeden Tag im Beruf, aber auch im Alltag. Wann habt ihr das letzte Mal offen in die Augen von jemandem geblickt, der eine Dienstleistung für Euch erbringt? Ich selbst nehme mich da nicht aus - jeder von uns hat die Möglichkeit, sein eigenes Verhalten zu ändern. Wenn man einmal versagt, ist damit nicht alles verloren - man kann es im nächsten Moment wieder besser machen.
Lasst uns nicht zu einer Gesellschaft werden, in der wir Angst davor haben müssen, die Wahrheit zu sagen, in der wir Angst vor unseren Mitmenschen haben. Steht auf und tut das Richtige, helft Anderen und lasst uns die Welt besser machen. Jeden Tag ein kleines Stück mehr.
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