Burlesque

Die junge Sängerin Ali hat eine ungewisse Zukunft vor sich, als sie aus einer kleinen Provinzstadt nach LA kommt, um dort ihre Träume zu verwirklichen. Durch Zufall verschlägt es Ali in die Burlesque Lounge, ein altehrwürdiges aber etwas heruntergekommenes Revuetheater, dessen Besitzerin Tess auch der Star ihrer eigenen Show ist. Ali gelingt es, dort einen Job zu ergattern – als Cocktail-Kellnerin. Die sexy-provokanten Kostüme und die gewagte Choreographie der Revue faszinieren das unschuldige Mädchen vom Lande auf Anhieb und Ali schwört sich selbst, dass auch sie dort eines Tages auf der Bühne stehen wird. Ali findet eine Rivalin in einer eifersüchtigen Sängerin und gewinnt die Zuneigung von Barkeeper und Musiker Jack. Mit Unterstützung des scharfsinnigen Bühnenmanagers Sean schafft Ali endlich den Sprung von der Bar auf die Bühne. Ihre spektakuläre Stimmgewalt verhilft der Burlesque Lounge wieder zu altem Glanz. Da erscheint ein charismatischer Unternehmer auf der Bildfläche und unterbreitet Ali ein verlockendes Angebot…
Cher und Christina Aguilera als Hauptdarstellerinnen in einem Film? Hm, von Cher hat von sehr schlecht bis oscargekrönt schon jede Schauspielleistung gesehen, neu auf der Bildfläche ist Christina - Popröhre mit "Dirty"-Einschlag, doch tief sitzt noch die Enttäuschung über Pop-Konkurrentin Britney Spears' Kinodebüt. Trotzdem habe ich mir den Film angesehen und war mehr als positiv überrascht. Trotz hervorragender Leistung der Darsteller, überstrahlen Cher und Stanley Tucci, als die alten Freunde und Kollegen Tess und Sean, alle anderen. Christina beginnt zu glänzen, sobald sie singen darf. Das klingt nun so, als würde nicht ein Funken Schauspieltalent in ihr stecken, doch, der Funke ist da und will stellenweise auch überspringen, nur wirkt sie noch ein wenig auf verlorenem Posten zwischen den erfahreneren Darstellern.

Mit von der Partie sind neben dem grandiosen Stanley Tucci, der hier einmal mehr den schwulen Stylisten gibt, sehen wir viele Schauspieler wieder, die uns aus Fernsehserien am ehesten bekannt sind. Allen voran natürlich "Veronica Mars"-Star Kristen Bell als Alis Konkurrentin, die "O.C.California"-Stars Peter Gallagher und Cam Gigandet, letzterer hatte ja einen bejubelten Auftritt als Vampir James in der ersten "Twilight"-Verfilmung und natürlich "Grey's Anatomy"-Schnuckel Eric Dane. Alle mit einer durchaus überzeugenden Leistung, die jedoch hinter Tucci und Cher weit zurück bleiben.
Schön ist, dass dieser Film uns ein kurzes, aber sehr vergnügliches Wiedersehen mit dem brillanten Alan Cumming gewährt, der leider noch immer unterschätzt wird - GEBT DEM MANN MAL EINE RICHTIGE ROLLE - sorry, dass musste mal geschrien werden.
Die Story ist streckenweise etwas seicht und gelinde gesagt, vorhersehbar - dies muss jedoch nicht immer schlecht sein, hier sorgt die maue Story dafür, dass wir unser Hauptaugenmerk auf die Songs richten und die sind wirklich sehr gut. Die beiden Songs, in denen wir die Ikone Cher erleben dürfen wurde mit ähnlichem Beifall im Kino begleitet, wie ihrerzeit der Auftritt von Liza Minelli in "Sex and the City 2", nur das Cher hier die weitaus bessere Performance liefert - "Sorry Liza, Schätzchen".

Christinas Songs lassen ihre Stimme glänzen, zeigen aber leider zu wenig Wandelbarkeit. Sexy sind sie alle, aber die meisten Songs sind leider auch stark dem allgemeinen Hip-Hop-Wahn angepasst, den ich manchmal sehr schätze, hier aber nur bedingt ertragbar finde.
Die Kostüme und das Setting sind eine Mischung aus David Lynch Filmen und "Chicago".
Fantastisch erotisch und doch zum Träumen schön.
Ein Film, der anfangs nur belächelt wurde und nun aber einer der großen Hits zu werden scheint.
9 von 10 Punkten für Musik, Kostüme, Darstellerinnen, Alan Cumming und Stanley Tucci.

Bildrechte: Sony Pictures

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