Rezension: "Deutsch sein und schwarz dazu" - Theodor Michael

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Memoiren sind immer das Lesen wert, weil man soviel über den Menschen, aber auch die Zeit lernt, in der dieser gelebt hat. 
Was genau mich dazu bewogen hat "Deutsch sein und schwarz dazu" zu lesen, kann ich nicht sagen, aber es war wahrscheinlich eins der beeindruckendsten und wichtigsten Bücher die ich bislang gelesen habe.

Theodor Michael wurde 1925 in Berlin geboren und hat die Nachwirkungen des ersten Weltkriegs, den zweiten Weltkrieg eine weitere Nachkriegszeit, das Wirtschaftswunder, den Mauerfall und so viel mehr erlebt. All das hat er mit den Vorurteilen der Menschen in diesem Land tun müssen. Weil er eine schwarze Hautfarbe hat, war er anders, ein Außenseiter. Im zweiten Weltkrieg und der Zeit davor war er dann schnell staatenlos - ein Bürger, der kein Bürger mehr war. 
Das Buch ist nicht lang, aber die Lebensgeschichte von Theodor Michael hallt lange nach. 

Warum sind Menschen so? Wieso lernen wir in der Schule über soviel Aspekte des zweiten Weltkriegs, lassen aber diesen wichtigen Punkt außen vor? Wieso lernen wir nicht mehr über Toleranz?
Mich hat dieses Buch beeindruckt wie schon lange keins mehr. Ich musste über so viel nachdenken und es lässt mich auch jetzt noch nicht los. 

Besonders angenehm ist, dass er die Erinnerung in kurzen Kapiteln beschreibt. Dementsprechend ist auch mal ein kurzes Leseabenteuer drin. Auch wenn ich selbst das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

ECKDATEN
Titel: Deutsch sein und schwarz dazu
Autor: Theodor Michael
Seitenzahl: 216 Seiten
Erschienen im dtv Verlag
ISBN: 978-3-423-34857-7

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