Akte Grüninger

Bildrechte: SRF / Nikkol ROT
1938 - Die Schweiz schließt die Grenzen. Im Kanton St. Gallen gewinnt die Menschlichkeit über die Bürokratie der Schweiz.
Hauptmann Paul Grüninger ermöglicht, gedeckt von Regierungsrat Valentin Keel, unzähligen Juden die Flucht in die Schweiz, auch wenn dies offiziell nur noch mit Visum möglich ist.
Mit der Zeit werden es so viele, dass es kaum noch geheim zu halten ist. Polizeichef Rothmund beauftragt Robert Frei der Sache auf den Zahn zu fühlen und tatsächlich kommt Frei der Sache auf die Schliche. Von Grüninger erfährt er, wie die Rettungsaktionen abgelaufen sind.
Zwischen Gewissen und Pflicht hin und her gerissen, versucht Frei das Richtige zu tun und unterzeichnet damit das Schicksal Grüningers...

Selten hat mich ein Film so berührt, wie die Schweizer Produktion, die im November auf Arte ausgestrahlt wurde.
Grüninger und Dreifuss begehen Urkundenfälschung, um den Juden aus Deutschland und Österreich zu helfen. Grüninger schafft es, den fiktiven Frei, von der Richtigkeit seiner Taten zu überzeugen.
In Rückblenden wird erzählt, wie Grüninger zu einem militärischen Retter der verfolgten Juden wird.
Er ist streng gläubiger Katholik und kann nicht anders als helfen. Ein großer Film.
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Zitat: "Sind sie politischer Flüchtling?" - "Ich bin Jude"
Allein wenn ich es schreibe, sitze ich schon wieder hier und heul wie ein Schlosshund
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Ich finde es unheimlich, wie berührend dieser Film ist.
Leider konnte ich nicht herausfinden, wer den Juden Karl Werner spielt, aber er hat mich das erste Mal zum Weinen gebracht. Seine verzweifelte Darstellung ist zerfleischend.
Stefan Kurt als Paul Grüninger, Anatole Taubman als Sidney Dreifuss und Maximilian Simonischek als Robert Frei reißen einen in jeder Minute mit. Man zittert, man bangt mit jedem einzigen Schicksal. Eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt durch ein dunkles Kapitel der Weltgeschichte aus Sicht der Schweiz.
Im Gegensatz zu Schindler hatte er keinen ersichtlichen Vorteil von seinen Taten. Lediglich der Wunsch im moralischen und christlichen Sinne Gutes zu tun, hat ihn und all die Menschen, die ihm in seinem Bestreben geholfen haben, angetrieben.

Ich würde gern zusammenhängender über den Film berichten, aber die Thematik des Films und die greifbare Darstellung hat mich zu sehr mitgenommen. Ich hätte natürlich mit der Berichterstattung warten können, aber ich wollte Euch allen gleich jetzt diesen Film ans Herz legen.
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