„Das Prinzip Meese“ von Oliver Kluck

Manchmal muss man ein abendliches Abenteuer auf einem vereisten und dunklen Fabrikgelände in Kauf nehmen, um richtige Perlen in München zu finden.Nachdem ich gestern eine Weile verwirrt über das Gelände der Kultfabrik geirrt bin, habe ich die heiligen Hallen gefunden, genauer gesagt die Theater Halle 7 und damit das moderne Theaterstück „Das Prinzip Meese“. Das Suchen hätte sich nicht mehr lohnen können. Das Stück von Oliver Kluck ist eine gesellschaftskritische, lustig verpackte Hommage in weißen Leinenanzügen, an den durchschnittlichen, kulturbegeisterten Intellektuellen, der sich trotz Kunst, Literatur, Musik, Theater und Tanz noch den Rest einer Couch-Potato bewahrt hat. Das Ganze wird von den sieben Akteuren mit so viel Biss und Witz präsentiert, dass ich gebannt und mit einem breiten, bösartigen Dauergrinsen auf dem Gesicht da saß, bis die letzten Minuten des Stückes verstrichen waren. Ausnahmslos alle Beteiligten gehen in ihren Rollen auf. Von Nadine MüngerCecilia BolanosLavinia Heilig, Rosita Maliackal, Aline Mauch, Gabi Weller and last but not least Franz Steiner kann und sollte man in der nächsten Zeit noch Einiges erwarten.
Alle sieben beherrschen ihr Handwerk meisterlich. Ich hatte ein tolles Gefühl, als ich aus dem Theater ging: Das Gefühl, meinen Abend nicht sinnlos vor dem TV-Gerät verbracht zu haben, sondern Menschen bei etwas zugesehen zu haben, das sie mit Leidenschaft erfüllt.
So etwas sollte jeder einmal erleben und deshalb lege ich allen die vorerst letzte Vorstellung von "Das Prinzip Meese" am 06.02.2012 ans Herz. Beginn ist um 20:00 Uhr. (Immer den On Stage Zeichen hintem Schlagergarten folgen, dann findet ihr es) Nähere Infos und Karten gibt es auf der Homepage des Theaters
Copyright: Astrid Ackermann

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