Rezension: The Postcard Killers

Copyright Bild: EuroVideo Filmverleih, 2017

Da schau ich einen Film und nach zwanzig Minuten denke ich mir: "Den Plot kennst Du doch...das ist doch...hab ich das nicht mal gelesen?" - eine kurze Recherche später stelle ich fest: Ja - hab ich gelesen. Fand ich damals nur so la la. Die Buchvorlage heißt im Deutschen "Letzter Gruß" und ist ein Gemeinschaftsprojekt von James Patterson und Liza Marklund. Die Verfilmung habe ich mir auf Amazon Prime ausgeliehen, weil ich Jeffrey Dean Morgan mag und im Trailer kurz auch Denis O'Hare zu sehen ist, den ich seit "True Blood" bewundere. Geliehen, gesehen, gelangweilt. 

Wie kann man aus einer Geschichte, die man bildlich gut hätte umsetzen können, nur so wenig machen. Jeffrey Dean Morgan spielt gut, kann aber ohne gute Dialoge keinen ganzen Film tragen. Joachim Król ist eine tolle Ergänzung. Cush Jumbo ist erstaunlich uninspiriert, anders als man es von ihr vom Theater kennt und Famke Janssen kann ihr Gesicht kaum bewegen. Schlimm - einfach nur schlimm. 

Die Story ist, ohne zu viel zu verraten, schnell erzählt. In Europas Großstädten werden Frischvermählte getötet und dann wie Kunstwerke drapiert, die man in den Museen der jeweiligen Stadt bewundern kann. Vor den Morden erhalten Reporter in den Großstädten anonyme Postkarten mit Zitaten zu Liebe und Schmerz. Eines der getöteten Paare ist die Tochter von Jacob Kanon, einem amerikanischen Cop, der sich mit aller Kraft in die Ermittlungen der einzelnen Länder einbringt. Gemeinsam mit einem deutschen Ermittler und einer Reporterin aus Stockholm kann er die Morde aufklären, doch was wird ihn das kosten?

Mich hat es fast zwei Stunden meines Lebens gekostet. Der Film ist nicht schlecht - aber auch keine echte Empfehlung. Wer sich ein wenig Thrill auf den Bildschirm holen möchte, schaut sich dann doch lieber eine Folge "Sherlock" an.

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