"Böser Engel" von Timothy Carter

Cover: Droemer Knaur
Stuart ist ein ganz normaler Teenager, und zwar einer, der sich hin und wieder gerne ein bisschen selbst befriedigt. Macht doch jeder! Stuart ahnt nicht, dass er dadurch versehentlich einen Engel erzürnt, der das für eine Todsünde hält. Plötzlich schwebt der Junge in höchster Gefahr – und sein einziger -Verbündeter ist ein übellauniger Dämon …
Als ich den Klappentext und die Kurzinfo gelesen habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Hier hatte es doch tatsächlich jemand gewagt, eine Story zu schreiben, in der keine Vampire, Hexen oder Werwölfe vorkommen. Ein Buch über einen schwulen Teenager, seinen Mentor den Ex-Pastor, gefallene, rachsüchtige Engel und den aufmüpfigen Dämon Fon Pyre. Die Geschichte hatte Potential, leider ist der Autor dann zusehr darauf bedacht, den Aspekt der jugendlichen Selbstbefriedigung ausreichend zu beleuchten, das hat das Erzähltempo arg verlangsamt und mir ein wenig den Spaß verdorben. Ich blieb aber trotzdem am Ball, weil die Sprache des Romans vor Wirtz geradezu sprüht. Das Ende, so viel sei an dieser Stelle bereits verraten, bietet Platz für eine Fortsetzung und offen gestanden, täte ich mir diese sogar wünschen, obwohl mich das Buch nicht begeistert hat. Ich glaube, mit etwas mehr Zeit, einer neuen Chance und einem Thema, das weniger nach Provokation schreit, kann aus den Charakteren echt noch etwas werden. Stuart, der Ex-Pastor und Fon Pyre bieten ausreichend Skurillität für eine ganze Buchreihe. Von der Art der Charaktere erinnern sie mich stark an die Wesen der Scheibenwelt (Pratchett) oder würden sich dort auf jeden Fall gut aufgehoben fühlen. 


Von mir gibt es hier 4 von 10 aufmüpfigen Dämonen.


Titel: Böser Engel
Autor: Timothy Carter
Verlag: Droemer-Knaur
Seitenzahl: 272

ISBN: 978-3-426-50698-1

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